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PORSCHE PERFORMANCE UND MARKTPERFORMANCE

Wie der Ölpreis das Unternehmen & Fahrer vor Herausforderungen stellt


Die edlen Sportwagen von Porsche sind weltweit ein Statussymbol. Sie sind sowohl bei Sportwagenenthusiasten als auch bei Sammlern heiß begehrt. Doch wird das auch in Zukunft so bleiben, vor allem im Hinblick auf die steigenden Ölpreise und die Transformation hin zu alternativen Antrieben? Dieser Artikel geht diesen Fragen auf den Grund.

Welchen Einfluss der Ölpreis auf die technische und finanzielle Performance von Porsche hat

Es gibt keinen Zweifel daran, dass Porsche mit ihren leichten Karossieren, hervorragenden aerodynamischen Eigenschaften sowie den schicken Designs ganz oben in der Sportwagenliga mitspielen. Sie sind technische Meisterwerke und jede Generation wartet mit noch mehr Verbesserungen auf. Doch der steigende Brentölpreis macht auch dem Unternehmen Porsche zu schaffen. Und das auf vielfältige Weise:

  • Höhere Produktionskosten: Steigende Ölpreise lassen die Transportkosten steigen, sodass Lieferpreise für Bauteile höher werden
  • Höhere Kosten für Entwicklung: Steigende Ölpreise forcieren die Entwicklung von alternativen Antrieben, z.B. Elektro- und Hybridantriebe, was Porsche viel Geld kostet
  • Höhere Verkaufspreise: Steigende Produktions- und Entwicklungskosten werden in Form von höheren Verkaufspreisen an die Kä¤ufer weitergegeben

Bild: Porsche - hohe Performance, sowohl unter der Haube als auch am Markt. Bildquelle: Kahl Orr via pixabay.com

Wie schlägt sich Porsche derzeit finanziell?

Der steigende Preis fur Rohöl und die damit einhergehenden höheren Produktionskosten zwingen Porsche dazu, seine Sportwagen zu höheren Preisen zu verkaufen, damit unterm Strich die Gewinnmarge nicht wegbricht. Doch noch gibt es keinen Anlass zur Beunruhigung. Das Geschäft bei Porsche ist stabil, auch wenn man hier im ersten Halbjahr 2024 hinter den Erwartungen zurückblieb. Aufgrund der schwachen Wirtschaftslage in China gab es dort jüngst einen Absatzeinbruch. Auch in anderen wichtigen Regionen wie in Nordamerika wurden im ersten Halbjahr 2024 weniger Fahrzeuge verkauft als im ersten Halbjahr 2023. Die gute Nachricht ist jedoch, dass der Einbruch beim Absatz vom Unternehmen teilweise vorhergesehen wurde. Dieses Jahr sollen nämlich neue Versionen des Panamera und des Taycan, sowie der Elektro-SUV Macan auf den Markt kommen. Der 911 erhält darüber hinaus ein Facelift. All diese Übergänge vom Vorgänger- zum Nachfolgemodell bringen Angebotslücken mit sich, sodass Porsche die Nachfrage nicht bedienen kann, weil es bei den neuen Modellen noch Wartezeiten gibt und die Vorgängermodelle schon vergriffen sind und die Produktion heruntergefahren wurde.

Wie zukunftssicher sind Porsche-Sportwagen im Angesicht der steigenden Ölpreise?

Auch wenn Porschefahrer nicht dafür bekannt sind, aus Gründen des Spritsparens weniger aufs Gaspedal zu treten oder anstatt eines Porsche mit Verbrennungsmotor ein Elektro-Modell wie den Taycan zu wählen, ist es gut möglich, dass die Nachfrage nach Verbrenner-Modellen in mittlerer Zukunft zurückgeht - zumindest in Deutschland und in Europa. Handelt es sich bei einem Porsche-Modell nicht gerade um eine Rarität in Form einer limitierten Version oder eines Klassikers, sinkt die Attraktivität für Investoren bei Verbrenner-Modellen. Hier haben langfristig wohl nur extrem rare Modelle noch Chancen als Sammlerobjekt attraktiv zu sein. Steigende Spritpreise und der sukzessive Rückbau von Tankstellen im Rahmen der Elektrotransformation könnten diesen Effekt noch verstärken. Sportwagenfahrer in Deutschland könnten sich in mittlerer Zukunft (ab 2040) eher dazu entscheiden, mit Elektro-Modellen wie dem Taycan unterwegs zu sein. Für Sammler und Liebhaber, die mit ihrem Porsche nur sporadisch unterwegs sind, dürfte sich dagegen nicht viel ändern, solange es noch Sprit an den Tankstellen gibt. In anderen Ländern, wo nicht auf Elektroantriebe gesetzt wird, dürfte die Attraktivität von Verbrenner-Modellen noch länger anhalten. Porsche-Besitzer könnten in diesen Märkten sogar noch gutes Geld verdienen, wenn sie sich von einem älteren Porsche trennen, der hierzulande nicht mehr gefragt ist.

Fazit: Steigende Rohstoffpreise werden auch Porsche nicht unberührt lassen

Steigende Rohstoff- und Ölpreise werden Porsche als Unternehmen zukünftig vor viele Herausforderungen stellen: Die Produktionskosten steigen, was zu höheren Kaufpreisen führt. Das kann einzelne Modelle für Investoren weniger attraktiv machen. Zudem wird die Nachfrage nach Verbrenner-Modellen vor allem in Europa sukzessive zurückgehen, was auch Auswirkungen auf den Gebrauchtwagenmarkt haben wird. Es steht jedoch außer Frage, dass Porsche als Zukunftsunternehmen immer in neue Technologien investieren wird, um zukunftsfähig zu bleiben. Und Sportwagenfahrer, die unbedingt einen Porsche fahren wollen, werden steigende Spritpreise und höhere Verkaufspreise ohnehin nicht vom Kauf abschrecken. Wer sich zudem später dazu entscheiden sollte, auf den Taycan oder ein anderes elektrisches Modell zu setzen, kann seinen alten 911er höchstwahrscheinlich immer noch gewinnträchtig in ein Land verkaufen, das auch weiterhin auf die Verbrenner-Technologie setzen wird.

[ 15.09.24 ]